Wie lebte man früher in einem Land, in dem es im Winter nur ein paar Stunden dämmerig wird, aber nie wirklich hell? Wenn der Boden überwiegend aus Fels- und Vulkangestein besteht mit Gras, Moosen und Heidekräutern als Hauptbewuchs, es dementsprechend so gut wie kein Holz als Baumaterial oder Heizmaterial gibt? Was tut man vor allem in der Dunkelheit des Winters, wenn es noch dazu so kalt wird, dass der Boden vollständig gefroren ist?
Ich muss gestehen, dass mir die Vorstellung alles andere als behagt, auch wenn ich den Pluspunkt mit einbeziehe, dass an vielen Orten heiße Quellen vorhanden sind. Die Strategien, die die Menschen entwickelt haben, finde ich genial! Gerade die Torfbauweise bietet auch für die Zukunft für Passivhäuser viele Chancen! Hier haben die Isländer ein Holzgerüst (oft aus Treibholz) erstellt und dieses mit Torfballen ausgefüllt. Wegen des Gewichts des Torfes und des Materials ist jedes Zimmer wie ein eigenes, kleines Haus aufgebaut, weil bei großen Konstruktionen keine Stabilität mehr vorhanden wäre. So besteht ein Bauernhaus aus vielen kleinen „Zimmerhäusern“, die durch einen Gang miteinander verbunden sind. (um die Texte verschwinden zu lassen, mit der Maus auf die Bilder fahren)
Den Bauernhof in der Nähe von Blönduós, der als Schauplatz für meinen Roman dient, hat es in der Form nicht gegeben. Er ist frei erfunden. Aus all den Torfhöfen, die ich gesehen habe, die bis in die 50er Jahre hinein in der Form bewohnt worden sind, aus den Informationen und Gesprächen mit den Mitarbeitern des National Museum of Iceland habe ich mir gestattet, einen ganz eigenen Schauplatz zu erschaffen aus einer Mischung dessen, was mir am besten gefiel, was zu meinen Romanfiguren am besten passen würde.